Passah
Auszug aus Ägypten
2. Mose 12,17
Und haltet das Fest der ungesäuerten Brote! Denn eben an diesem Tag habe ich eure Heerscharen aus dem Land Ägypten herausgeführt; darum sollt ihr diesen Tag als ewige Ordnung einhalten bei euren [künftigen] Geschlechtern.
Pessach ist ein von Gott als ewige Ordnung festgesetzter Feiertag im Monat Nisan.
Dieser hat als Monat der Wunder und Neuanfänge eine so herausragende Stellung. Er ist der erste Monat im jüdischen Jahr.
Pessach bedeutet vorüberschreiten, abprallen, vorbeiziehen. Mit der Feier des Pessach beginnt ein Aufbruch in eine neue Zeit. Durch die gesamte Bibel hindurch ist Nisan ein Monat der Neuanfänge und der Veränderung, aber auch ein Monat der Glaubensprüfung (Heb.11). Immer wieder wird die Überwindung des Todes zu neuem Leben durch Auferstehung in Gott gefeiert und erlebt.
Abraham wird in seinem Glauben getestet und erst als klar ist, dass er wirklich entschlossen ist, seinen Sohn zu opfern, wandelt Gott dieses Opfer in ein Tieropfer (Widder) um.
Mose führt das israelische Volk im Monat Nisan aus der ägytischen Sklaverei heraus, um dem Land entgegenzuziehen, in dem Milch und Honig fließt (2.Mose 12).
Israel feiert zur Zeit des Nisan Erntedankfest, da die erste Ernte eingeholt wurde und so ist die Pessachzeit bis heute auch eine Zeit der Erstlingsgabe.
Jesus Christus wird zur Zeit der Passahfeier gekreuzigt und begraben und besiegt den Tod durch seine Auferstehung (Joh.18,28+39; Mark.14,1+12-17; Matth. 26,1-2+27,62-66+28).
Zur Feier des Pessach ist geboten, ein Lamm zu schlachten und zu braten ohne einen Knochen zu zerbrechen (2.Mose 12,46). Das stellt den Bezug zum Tod Jesu Christi her, dem aufgrund der Passahtage die Beine nicht gebrochen wurden, wie es sonst bei einer Kreuzigung üblich war.
Ebenso ist geboten, das Fleisch zu braten, kein Stück übrig zu lassen und es mit bitteren Kräutern und ungesäuertem Brot zu essen, weil Gott durch die zehnte Plage die Ägypter verbittert hat, und weil der ungesäuerte Teig für Reinheit und Wahrhaftigkeit steht (2.Mose12,8-11+1. Kor. 5,6-9). Das Blut des Lammes galt in dieser Nacht als Schutzzeichen vor dem Tod für alle Erstgeborenen durch den Würgengel, den der Herr als letzte Plage in alle Häuser schickte, deren Türpfosten nicht mit dem Blut bestrichen waren. Da schließt sich wieder der Kreis zu Leiden, Tod und Auferstehung Jesu als Lamm Gottes. Sein Leib wurde hingegeben und sein Blut wurde ausgegossen zur Vergebung unserer Sünden, d.h. für unser Leben in Ihm und durch Ihn und aus Ihm (Matth. 26,26-30).
Pessach wird vom 15.-22. des Monats Nisan nach dem jüdischen Kalender gefeiert, der 14.Nisan ist der Rüsttag, der 15. der Sederabend (Seder = Ordnung) und der 16. Nisan ist der Abend der Erstlingsgabe (Omer).
In vielen Sprachen wird das Osterfest mit Wortableitungen aus Pas-cha (aramäisch) bezeichnet, was an dessen Herkunft und fortwährende Beziehung zum jüdischen Passahfest erinnert. Das Osterfest selber ist allerdings eine Vermischung aus dem ürsprünglichen Pessach und heidnischen Festen, bei welchen die Anbetung der Sonnengötter und Fruchtbarkeitsgötter eine zentrale Rolle spielen. Die Abgrenzung der christlichen Gemeinden von dem zentralen Glaubensfest des iraelischen Volkes erfolgte lange nach der Auferstehung Jesu auf Anordnung der lateinischen Kirche, um durch Abgrenzung zu den jüdischen Festen eine eigenständige Religion zu schaffen, da das Judentum Jesus nicht als fleischgewordenen Teil Gottes(Sohn) anerkennt (Matth. 28,15).
Dennoch ist das Passahfest eine von Gott festgelegte Zeit, die im Glauben an den Allmächtigen Schöpfer eine Zeit der Segnungen, der Neuanfänge, der Prüfungen, der Freude und vor allem der Freiheit des Menschen durch gelebte Abhängigkeit vom Herrn und vollem Vertrauen in seine schöpferische Kraft darstellt.